Erfreulicherweise hat der Rektor der Universität Wien klar Stellung bezogen: Es wird kein Couleurverbot geben, schon weil ein solches rechtlich unzulässig wäre. Damit ist fast alles gesagt.
Couleur an der Uni zu verbieten wäre darüber hinaus genauso wie Steireranzüge und Dirndln bei einem Kirtag zu verbieten. Beides ist traditionelle Tracht, die dort getragen wird, wo sie hingehört. Beides hat nichts mit Politik oder gar einer bestimmten politischen Richtung zu tun. Zu vielfältig sind die politischen und weltanschaulichen Ausrichtungen der farbentragenden und schlagenden Studentenverbindungen: Corps, CV, Burschenschaften, Landsmannschaften etc.
Das Akademische Corps Symposion Wien ist als Corps des KSCV weltanschaulich ungebunden und stellt seinen Mitgliedern von jeher deren weltanschauliche Position völlig frei, sofern sie sich innerhalb des corpsstudentischen Toleranzprinzips bewegt, also auch anderen deren weltanschauliche Position zubilligt. Damit ist auch klar, dass sich die Corps nicht vor einen bestimmten politischen Karren spannen lassen. Trotzdem zeigen wir beim Thema Couleurverbot Solidarität mit anderen farbentragenden Verbindungen gegen die aus unserer Sicht indiskutablen Verbotsansinnen politisch motivierter Gruppen in der ÖH.
Vielfalt und Freiheit waren von jeher akademische Ideale, die von farbentragenden, schlagenden Verbindungen, aber auch anderen Studenten sowie Nichtakademikern hochgehalten werden sollten. Fernab von jeglicher Politisierung, die hier nichts zu suchen hat. Die Diskussionen in den Medien und in den sozialen Medien haben eindrucksvoll gezeigt, welche Solidarität für Vielfalt und Freiheit aus ganz unterschiedlichen weltanschaulichen Lagern weit über die Grenzen Österreichs zu bekommen ist. Und das ist gut so!